Kleinwindkraftanlagen: Windenergie fürs eigene Grundstück

Kürzung der Energieberatungszuschüsse
6. August 2024

Kleinwindkraftanlagen: Windenergie fürs eigene Grundstück

Der Wunsch, selbst zur Energiewende beizutragen, wächst nicht nur bei Kommunen und Unternehmen, sondern auch bei Privatpersonen. Neben Photovoltaik rücken auch zunehmend Kleinwindkraftanlagen in den Fokus: kleine Windräder, die dezentral Strom erzeugen und direkt vor Ort genutzt werden können. Doch wie sinnvoll ist eine solche Anlage wirklich? Und was muss man beim Bau beachten?

Genehmigung

In Deutschland gibt es klare gsetzliche Vorgaben: In Baden-Württemberg beispielsweise sind Kleinwindkraftanlagen bis zu einer Nabenhöhe von 10 Metern laut Landesbauordnung (LBO) verfahrensfrei. Das heißt, es ist keine Baugenehmigung erforderlich. Trotzdem empfiehlt es sich, vorab bei der zuständigen Gemeinde nachzufragen, ob eine Gestaltungssatzung oder ein Denkmalschutz betroffen ist. In denkmalgeschützten Bereichen oder in der Nähe von besonders sensiblen Gebäuden kann es Einschränkungen geben, auch wenn die Anlage an sich genehmigungsfrei wäre.

Standortwahl

Doch Genehmigung hin oder her, ob sich eine Kleinwindanlage lohnt, steht und fällt mit dem Standort. Der Ertrag bei Windanlagen stark vom lokalen Windangebot ab. Im besten Fall weht der Wind frei und ungehindert ohne Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse, die Luftverwirbelungen erzeugen. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit sollte bei mindestens 4,5 bis 5 m/s liegen. Wer unsicher ist, kann eine Standortanalyse durchführen lassen oder über einen begrenzten Zeitraum Winddaten messen.

Technisch gesehen sind moderne Kleinwindanlagen oft leise und wartungsarm. Sie werden fest auf einem Mast installiert – entweder freistehend auf einer Wiese oder neben einem Gebäude. Mobile Varianten, wie man sie von Campingplätzen kennt, spielen in der Stromversorgung dagegen kaum eine Rolle. Besonders sinnvoll ist die Kombination mit anderen Energiequellen – etwa mit einer Photovoltaikanlage. Während die PV-Anlage tagsüber und bei Sonne liefert, kann das Windrad vor allem in der Nacht und bei Schlechtwetterlagen einspringen. So entsteht ein ganzjährig nutzbares, dezentrales Energiesystem

Anlagengröße

Auch die Größe der Anlage spielt eine Rolle. Typische Kleinwindkraftanlagen für den privaten oder kleingewerblichen Bereich haben eine Leistung zwischen 0,5 und 10 Kilowatt. Damit lassen sich bei guten Bedingungen jährlich einige Tausend Kilowattstunden Strom erzeugen, die direkt im Haushalt oder Betrieb genutzt werden können. Überschüsse können ins Netz eingespeist werden, wobei die Vergütung meist deutlich niedriger ist als bei der Eigenversorgung.

Kosten

Eine gute Kleinwindkraftanlage inklusive Installation bewegt sich je nach Größe zwischen 5.000 und 20.000 Euro. Förderprogramme sind derzeit selten – in manchen Fällen unterstützen Kommunen oder Landkreise jedoch entsprechende Projekte  Fragen Sie am besten in Ihrer Gemeinde nach.

Fazit

Kleinwindkraftanlagen können an geeigneten Standorten eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Energiekonzepten sein. Wer sich für ein solches Projekt interessiert, sollte sich frühzeitig informieren und die wirtschaftliche Tragfähigkeit prüfen.

Die Energieagentur Mittelbaden unterstützt Sie gerne!

Zum Nachlesen :

https://www.klein-windkraftanlagen.com

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/kleinwindkraftanlagen-das-sollten-sie-wissen-10857

https://www.energieverbraucher.de/de/kleine-windraeder__210

Bildquelle: Freepik