Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur ein optisches Problem, sondern kann auch die Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen. Schimmelsporen in der Luft können Allergien, Atemwegsprobleme oder Kopfschmerzen verursachen. Die häufigste Ursache ist eine zu hohe relative Luftfeuchtigkeit in Kombination mit kühlen Oberflächen, etwa an Außenwänden oder in Raumecken. Wer Schimmel vorbeugen will, schützt damit nicht nur seine Gesundheit, sondern spart auch Energie und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Ein entscheidender Faktor ist die richtige Raumtemperatur. In Wohn- und Aufenthaltsräumen sollte sie zwischen 19 und 21 Grad liegen, im Bad zwischen 21 und 23 Grad. Im Schlafzimmer sind etwa 18 Grad angenehm, aber die Temperatur sollte nicht unter 16 Grad sinken, um Kondensation an kalten Wänden zu vermeiden. Bereits ein Grad weniger spart rund sechs Prozent Heizenergie, dennoch sollte nicht so stark gespart werden, dass sich Feuchtigkeit absetzt. Wichtig ist außerdem, Thermostate herunterzudrehen, sobald gelüftet wird – sonst heizen Sie buchstäblich nach draußen.
Genauso wichtig wie das Heizen ist das Lüften. In einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt entstehen täglich etwa zehn Liter Wasserdampf – durchs Kochen, Duschen, Wäsche trocknen oder sogar nur durch Atmen. Diese Feuchtigkeit muss regelmäßig nach draußen, sonst steigt das Risiko für Schimmelbildung. Am besten lüftet man zwei- bis viermal täglich für wenige Minuten bei weit geöffneten Fenstern, idealerweise mit Durchzug. So tauscht sich die Luft schnell aus, ohne dass Wände und Möbel auskühlen. Besonders nach dem Duschen, Kochen oder Schlafen sollte sofort gelüftet werden, da dann die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Ein Thermo-Hygrometer hilft, den Überblick zu behalten. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte dauerhaft unter 60 Prozent bleiben.
Damit warme Luft ungehindert zirkulieren kann, sollten Heizkörper nicht mit Möbeln oder Vorhängen verdeckt werden. Feuchte Stellen hinter Schränken, die zu nah an der Außenwand stehen, sind ein typischer Ausgangspunkt für Schimmel. Auch Neubauten können anfällig sein, da noch Baufeuchtigkeit in Wänden steckt. Bei wiederkehrenden Feuchtigkeitsproblemen lohnt sich ein genauer Blick auf mögliche Baumängel oder Schäden, etwa undichte Dächer, defekte Rohrleitungen oder schlechte Wärmedämmung.
Wird Schimmel sichtbar, sollte er schnell entfernt werden. Bei kleineren Flächen ist das oft selbst möglich, bei großflächigem oder tiefergehendem Befall sollte unbedingt eine Fachkraft hinzugezogen werden. Entscheidend ist jedoch immer, die Ursache zu beseitigen – sonst kommt der Schimmel zurück.
Ein gesundes Raumklima erreicht man mit bewusstem Heizen, gezieltem Lüften und wachem Blick für Feuchtigkeit. Das sorgt für ein angenehmes Zuhause, beugt Schäden vor, senkt Heizkosten und schützt zugleich das Klima.
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